Donnerstag, 5. Mai 2011

Bundesgericht untersagt Adoption gleich geschlechtlicher Paare

Das Bundesgericht in Lausanne hat heute entschieden, dass gleich geschlechtliche Paare keine Kinder adoptieren können. Gemäss Blick überlegt sich das klagende Paar den Entscheid an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte weiter zuziehen.

In der Schweiz sind Adoptionen nur bei traditionellen Paaren sowie Einzelpersonen möglich. Das lesbische Paar wollte aber (im Falle des Ablebens eines Partners) dass die beiden Kinder dem verbleibenden Partner als Erziehungsberechtigem zugesprochen werden. Eine legitime Forderung, welche dem Paar nun aber verwehrt wurde.

In der heutigen Zeit sollten aber bestimmte Vorurteile keine Rolle mehr spielen. Verschiedene Leute meinten 2005, dass das neue Partnerschaftsgesetz (welches gleich geschlechtlichen Paaren bei einer Eintragung (fast) die gleichen Rechte wie bei traditionellen Ehepaaren gab) nur angenommen wurde weil die Adoption damals explizit ausgeschlossen wurde. Kinder, welche in gleich geschlechtlichen Partnerschaften erzogen wurden, dürften Leuten toleranter eingestellt sein. Daraus resultiert, dass dies nur von Vorteil für alle wäre.

Montag, 3. Januar 2011

SVP vergleich Finanzminister mit Hitler

Der Rechtsprolet Christoph Blocher hat wieder zugeschlagen. In seiner wöchentlichen Talksendung "Teleblocher" vergleicht er den luxemburgischen Finanzminister Jean-Claude Juncker mit Hitler,
Zitat: "So hat Hitler geredet"!

Dass ein Teil der SVP-Führungsriege an Grössenwahn leidet ist nichts Neues. Aber ausgerechnet Blocher, der mit seiner Firma EMS Chemie ca. 95% seines Umsatzes in der EU macht und ca. 80% seiner Angestellten NICHT Schweizer sind sollte ein bisschen mehr nachdenken, was er sagt.

Aber eben; 2011 ist Wahljahr und so versucht die SVP mit allen Mitteln in den Schlagzeilen zu bleiben. Mehr noch: Brunner, Blocher, Amstutz, Schlüer und wie sie alle heissen scheinen mir pubertierende Jugendliche zu sein, die mit aller Gewalt sich ins Gespräch drängen wollen. Dies passt genau in die Schiene der SVP. Die Leute aufwiegeln und wenns dann in die Hosen geht, dann waren sie es nicht.

Dienstag, 13. Februar 2007

Rapper Szene schiesst zurück

Die SVP Inserate, welche die Ausländer und Rapper in den gleichen Topf werfen, haben grosse Wellen geworfen. Nicht nur, dass Rapper Gimma (links hier, hier und hier) seinem Unmut Luft, nun beginnen auch andere Partien mit Jugendlichen sich einen Platz an der Sonne zu sichern (Stadt Zürich, 20 Minuten, Seite 7).

Der Text von Alessandro Benassa, KV Lehrling aus Zürich, trifft den Nagel auf den Kopf. Die heutige Politik "politisiert" an der Jugend vorbei und bringt alte Vorurteil (zum Teil Jahrhunderte alt) wieder zum Vorschein. Jeder, der in der jeweiligen Zeit nicht genauso angepasst war oder ist, wie die Mehrheit der Bevölkerung, wird als Aussenseiter betrachtet. Dass Agression und Gewalt eine direkte Folge von Ausgrenzung und Frustration sind, weiss man nicht erst seit gestern.

Was mir am Text gut gefällt ist, dass ein Zusammenhang zwischen Ausgrenzung und der fehlenden Motivation sich anzupassen gemacht wird. Jeder weiss, dass wenn er nicht motiviert ist, vieles darunter leidet. Mangelnde Leistungsfähigkeit undAnpassungsfähigkeit, Lustlosigkeit und Frustration sind nur einige Folgen daraus.

Sonntag, 4. Februar 2007

(erlaubter) Rechtsradikalismus in der Schweiz

Es ist schon komisch: Verwendet man in der Schweiz die Begriffe "Neger" oder "scheiss Jude" ist man sofort ein Rechtsradikaler und gehört ins Gefängnis. Ob nun die Begriffe aus dem Zusammenhang gerissen sind oder nicht spielt keine Rolle. Aber für das Rechtsempfinden ist "gleich" und "gleich" eben nicht dasselbe.

Die SVP des Kantons Zürich (bekannt für die Plakate und Inserate) zeigt einmal mehr, das "Rechtsradikalismus" (vielleicht gerade wegen einem Mitglied der höchsten Bundesregierung) straffrei ist. In ihrer neuesten Kampagne wettert sie gegen Ausländerkriminalität indem sie einen als Rapper gekleideten Ausländer für die Steigerung der Kriminalität verwantwortlich macht. Dass solche Aktionen eigentlich Rechtsradikal sind, scheint die Partei nicht zu interessieren.

Im gleichen Atemzug beschliesst die SVP des Kantons Luzern, ihren Finanzdirektor in die Wiederwahl zu schicken. Jeder Bürger dieses Landes weiss, dass Betreibungen kein Papenstiel sind und dementsprechende Folgen für das weitere Leben haben können (Betreibungsauskunft ist das Zauberwort).

Logisch. In der heutigen Zeit kommt man schneller zu einer Betreibung als einem lieb ist. Aber eine Person, die ein öffentliches Amt (und auch noch das Amt des Finanzdirektors eines Kantones) bekleidet, welches Verantwortung und Vorbildfunktion in einem darstellt, sollte sich solche Eskapaden nicht erlauben.

Mittwoch, 31. Januar 2007

Community bietet gratis Treiberentwicklung für Firmen

Letzten Donnerstag trafen ein Kollege und ich uns bei der Heimfahrt auf dem Bahnhof. Eines unserer Lieblingsthemen ist "Linux vs. Windows". Mein Kollege, ein sehr erfahrener Programmierer (vorallem auf der Windows-Welt) ist "pro-Microsoft", ich wiederum, ein erfahrener Programmierer auf beiden Welten, bin "pro-Linux". Unsere Diskussionen bewegen sich hauptsächlich um das Thema "Benutzbarkeit" von Linux im Vergleich zu Linux.

Das alte Vorurteil, um Linux zu installieren und konfigurieren, bricht bei meinem Kollegen immer wieder durch: Die Linuxinstallation ist kompliziert und benötigt sehr viel Wissen rund um Linux, die Konfiguration noch viel mehr Knowhow. Dass dies heute nicht mehr unbedingt richtig ist, beweisen Distributionen wie Linspire (ehemals "Lindows"), Freespire (Ableger von Linspire), Fedora (RedHat-Ableger) und andere Distributionen. Man legt die DVD ins Laufwerk, startet den Computer mit Boot ab CD/DVD und schon kann mit sehr wenig Aufwand und Wissen ein Linux installiert werden.

Jetzt macht die Community aber einen Riesenschritt nach vorne: Vorwürfe von Windows-Befürwortern bezüglich nicht vorhandener Treiber könnten der Vergangenheit angehören, wenn die Hersteller mitmachen. techChannel verweisst auf einen Blog, in welcher die Kernel-Entwickler den Herstellern das Angebot machen, die Treiber gratis zu entwickeln. Wenn die Hersteller dieses Angebot annehmen, könnte die Fan-Gemeinde sehr schnell wachsen und Linux sehr schnell sehr populär machen.

Bravo, ich kann diese Idee nur unterstützen. Wichtig ist es aber auch, dass vorallem zwei Probleme mit Linux in Angriff genommen werden müssen:

1. Die Verfügbarkeit von neuen Versionen muss für die gängigsten Distributionen gleichzeitig
mit dem Erscheinen der neuen Windows-Versionen passieren
2. Die Installation und Konfiguration muss für jeden Benutzer so einfach wie möglich sein

Die Zeit für Linux als Desktop-Betriebssystem wird kommen. Je schneller (und je grösser) die Unterstützung der Hard- und Software-Hersteller kommt, je rasanter wird Linux auf den Arbeitsplätzen einzug halten.

Unverständnis wegen zurückgewiesenem Raserurteil

Das Bundesgericht, die höchste Instanz in der Schweiz. Für viele Bürgerinnen und Bürger in der Schweiz ist dieses Gericht der Inbegriff der Gerechtigkeit. Aber mit der Zurückweisung des Raserurteils von Muri (siehe hier) werden viele Bewohner unseres Landes diese Einstellung überdenken.

Liest man die Begründungen in der Presse, warum dieses Urteil aufgehoben wurde, fragen sich viele Leute, ob diese Aufhebung nicht ein Freibrief für die Raserei im Generellen ist. Dass die Aargauer Richter einen Präzedenzfall schaffen wollten glaube ich nicht unbedingt. Aber es ist sicher, dass die öffentliche Meinung sicher ihren Beitrag dazu geleistet hat.

Nur: Für alle Angehörigen, welche bei solchen Unfällen geliebte Menschen verloren haben, sind solche Urteile Salz in der (noch immer offenen) Wunde. Das Unverständnis beim Lesen solcher Meldungen sowie der Zorn und die Unzufriedenheit mancher Einwohner kam ich gut nachvollziehen.

Gleich vorweg: Ich bin gegen totale Überwachung der Bürger! Aber meiner Meinung nach müsste jeder Neulenker, der ein Auto kauft, eine BlackBox (siehe hier und hier) installieren und diese durch eine jährliche, unangemeldete Prüfung auswerten lassen. Damit könnten gleich mehrere "Fliegen" mit einer Klatsche geschlagen werden.

Dienstag, 30. Januar 2007

Raserurteile in der Schweiz

Heute hat das Bundesgericht in der Schweiz ein Raserurteil aufgehoben und an die vorherige Instanz zurück gewiesen (2 Tote, 7 Verletzte, siehe hier).

Toll! Wir (und damit auch ich) sind früher auch schnell (zum Teil sehr schnell) unterwegs gewesen. Was wir aber praktisch nie gemacht haben waren Rennen! Auch wir hatten schnelle Autos (140 PS oder mehr, 220 und mehr KM/h Spitzengeschwindigkeit). Unsere Autos hatten aber mehrere Vorteile: Sie waren schwer (mein damaliges Auto, ein Mazda 323 1.6l Turbo Allrad, wog 1450 KG) und sicher (Hochgeschwindigkeitsreifen, sehr gutes Fahrgestell usw.).

Sicher: Auch wir hatten unseren Spass, egal ob Schweizer, Italiener, Griechen oder aus einem anderen Land. Aber wir wussten wo unsere Grenzen waren. Wir fuhren mit Verstand und Weitsicht. Wir fuhren entweder auf der Autobahn (mit 210 KM/h) oder nachts und ausserorts (auch da gab es mal 100 - 120 KM/h).

Was ist der Unterschied zwischen damals und heute? Ein grosser Unterschied ist, dass wir damals das Geld nicht einfach von der Bank oder den Eltern bekamen. Wir mussten dafür arbeiten und so war es ganz selten, dass ein 18 jähriger Fahrer schon einen 3er BMW mit 150 PS unter dem Ar... hatte.

Wie ihr vielleicht gemerkt habt geht es nicht um Ausländer. Auch zu unserer Zeit waren wir mit unseren ausländischen Freunden unterwegs. Aber auch unser Freunde aus dem Ausland mussten (wie wir) das Geld für die Fahrzeuge erarbeiten und bekamen es nicht von irgendwelchen Ämtern in den Hintern geschoben.